GÄRTEN


LEBENDIGE GÄRTEN AM MEER

Neuer Blog 27. Mai 2023
Liebe Gartenfreund*innen! Fragt Ihr Euch manchmal, wie wertvoll unsere Gärten für unsere kleinsten Bewohner – die Insekten und andere Tierarten - sind? Es geht dabei nicht nur um Nahrung, sprich Pollen und Nektar, sondern auch um Nistmaterial, Unterschlupf-Möglichkeiten bei Regen, Schutz vor unseren norddeutschen Stürmen, Überwinterungsmöglichkeiten usw. In diesem Blog möchte ich ein paar schöne und sturmfeste Pflanzen und Gestaltungstipss vorstellen, die unsere kleinsten Gartenbewohnern in unsere Privatgärten einladen, unseren Stürmen trotzen und zudem auch gestalterisch wertvoll sind.

PFLANZEN-TIPP

FLÄCHEN-SCHMAUSS

  • Heiligenkraut - Santolina x lindavica
  • Ähriger Ehrenpreis - Veronica spicata 'Silberteppich'
  • Grasnelke - Armeria maritima 'Splendens'
  • Katzenpfötchen - Antennaria dioica 'Rotes Wunder'
  • Zypressen Wolfsmilch - Euphorbia cyparissias 'Fens Ruby'
  • Beinwell - Symphytum grandiflorum
  • Waldsteinie - Waldsteinia ternata
  • Günsel - Ajuga reptans 'Tottenham'
  • Schaumblüte - Tiarella cordifolia
  • Efeu - Hedera helix
Wie bepflanze ich Flächen und schütze meinen Garten dadurch vor Wild-/Unkäutern? Welche Bepflanzung ist wind- und salzfest und trocknet nicht so schnell in heißen Sommern aus? Und das wichtigste ist natürlich die Förderung der Artenvielfalt zu verschiedenen Blühzeiten! Und jaaaaa - es gibt unglaublich viele und schöne Bodendecker-Pflanzen!
Insektenfreundliche Bodendecker bieten viel Nahrung und schützen Böden vor Erosion und Austrocknung.
Eher ein Gerüstbildner als ein Bodendecker ist das Heiligenkraut - oder auch Zypressenkraut genannt (Santolina x lindavica). Der flache Halbstrauch ist eine Kreuzung aus Gefiedertem und Grauem Heiligenkraut mit blaugrünen Blättern und gelblichen Blüten. Es liebt die sandigen nährstoffarmen und trockenen Böden in Nordfriesland, weniger die Kleiböden. Mit seinem silbrigen immergrünen Laub schützt es die Böden auch sehr dekorativ im Winter und sieht fantastisch mit Lavendel zusammen aus. Für die schönen ökologischen Friesenwälle in unserer Region eine tolle niedrige pflegeleichte Pflanzkombination.
Ein toller ebenso silbriger und zudem wintergrüner Bodendecker ist der Ährige Ehrenpreis (Veronica spicata) 'Silberteppich'. Für unsere kleinen Gartenbewohner sind sowohl seine weißfilzig behaarten Blätter als Nist- und Baumaterial als auch seine ultramarinblauen Blütenkerzen als Nahrung wertvoll. Auch diese schöne Staude hat ähnliche Standortanforderungen wie das Heiligenkraut.
Auf kargen Böden - wie unsere nordfriesischen Sandböden - wachsen viele pflegeleichte Pflanzen besonders gern.
Etwas knalliger in der Farbe aber dafür ein echter Hingucker sind die Grasnelke (Armeria maritima) 'Splendens' und das Katzenpfötchen (Antennaria dioica) 'Rotes Wunder'. Beide sind immergrüne Bodendecker, die außer Sand und Sonne fast nichts brauchen. Die Grasnelke fühlt sich bei uns auch auf windreichen Salzwiesen wohl, aber auch in Stein- und Kiesgärten. Dieser robuste Bodendecker bietet viel Nektar- und Pollen. Das Katzenpfötchen verdient eigentlich einen Namen als Boden"befestiger". Selbst auf durchlässigen Sandböden bildet die silbrige Pflanze mit seinen Ausläufern eine feste Fläche und schmückt im Mai/Juni mit seinen dekorativen rosa Blüten jede Fläche. Schmetterlinge und die Furchenbienen lieben diese Pflanze. Beide Bodendecker gibt es übrigens auch mit weißen Blüten, was sich allerdings auf Sandbden nicht so gut absetzt.
Ein weiterer Sonnenanbeter und Bodendecker, der allerdings mit Wurzelsperren von allzu wandernden Ausläufern begrenzt werden sollte, ist die wintergrüne Zypressen Wolfsmilch - (Euphorbia cyparissias) 'Fens Ruby'. Als Dach- oder Kübelbepflanzung eignet sie sich ideal. Die jetzt im Mai sichtbaren zitronengelben Hochblätter sind ein toller Kontrast zu dunklerem Laub anderer Pflanzen und vergrünen dann im Sommer. Die Staude sieht mit ihren nadelartigen Blättern dann eher wie eine flache grüne Kiefer aus. Wie alle Wolfsmilch-Gewächse ist auch diese insektenfreundlich, aber sehr giftig. Bitte Handschuhe wegen des austretenden Milchsaftes beim Schneiden anziehen.
Bodendecker helfen bei der Vermeidung von Unkraut-Hemmern, ökologisch doppelt wertvoll.
Nun wandern wir mit den Ansprüchen langsam in den (Halb-) Schatten ... Der wintergrüne Beinwell (Symphytum grandiflorum) verträgt auch Sonne, fühlt sich aber vor allem auf feuchten, frischen Böden im Schatten höherer Gehölze wohl. Dort breitet er sich auch nach Herzensliebe aus, verzückt uns mit seinen röhrenförmigen hübschen Blüten, durch die sich Hummeln durch"nagen" und den wertvollen Nektar genießen. Nach einem Rückschnitt (kein Muss!) treibt die Staude oft noch ein zweites Mal mit Blüten aus. Da dieser Bodendecker sehr konkurrenzstark ist, hält der Beinwell auch die Nachbarschaft von Efeu aus. Aber dazu kommen wir gleich ...
Die hierzulande oft gesehene immergrüne Waldsteinie (Waldsteinia ternata) ist der Garant für eine schnelle Flächenschließung und anspruchlose Bodenbegrünung. Sie wächst sowohl in der Sonne als auch unter Gehölzen, selbst im tiefen Schatten. Ihre gelben bienenfreundlichen Scheinrispen tauchen im Spätfrühling auf, und ihre Früchte sehen ein bisschen wie Erdbeeren aus. Diese werden sehr gern von Vögeln gefressen, die damit für die Verbreitung der Samen sorgen.
Immergrüne Flächenbegrünung ist auch in der kalten Jahreszeit ein Hingucker.
Ein ähnliches Multitalent ist der kriechende Günsel (Ajuga reptens) - hier die Sorte 'Tottenham' mit rosa Blüten (leider ohne Blühfoto). Auch dieser Bodendecker vermehrt sich durch Ausläufer und ist sehr robust und pflegeleicht. Bei dieser Sorte ist vor allem das wintergrüne Blatt ein wahrer Hingucker. Als Lippenblütler ist der Günsel vor allem bei Wildbienen beliebt.
Unter Gehölzen im Halbschatten oder Schatten blüht in dieser Jahreszeit einer meiner Lieblings-Bodendecker, die Herzblättrige Schaumblüte (Tiarella cordifolia). Sie benötigt zwar etwas humosreicheren Boden, aber wenn sie einmal eingewachsen ist, bewährt sie sich als robuste und widerstandsfähige Unterpflanzung.
Des einen Freud ist des anderen Leid - das Gemeine Efeu (Hedera helix) - ist nicht nur ein rasanter heimischer Kletterer, sondern auch ein hervorragender Flächenbegrüner, v.a. natürlich bei großen Flächen. Dieses Gehölz fühlt sich auf allen Böden wohl, auch auf schweren Böden wie beispielsweise auf Eiderstedt. Warum nicht Bereiche unter den großen Gehölzen auf einem Haubarg mit diesem tollen Bienengehölz unterpflanzen. Nach ungefähr zehn Jahren fängt es an zu blühen und nährt die Insektenwelt mit hohen Pollen- und Nektarwerten. Gestalterisch bringt es Ruhe in die Flächen.

Videoclips mit Grit Kaysa

Kleinere Handy-Videoclips mit Grit Kaysa über interessante "Gärten am Meer" in Norddeutschland, Gestaltungsideen mit Pflanzen, Materialien und Objekten. Mehr Clips findet Ihr unter:

PROJEKTE & VORTRÄGE

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Wie artenfreundlich ist Ihr Garten? Haben Sie den Wunsch, mehr für die kleinsten Bewohner auf unserem Planeten tun zu wollen? Was muss ich bei der Pflege und Pflanzung von nachhaltigen Gärten beachten? Sehen insektenfreundliche Gärten schön aus? Sind ausschließlich Wildpflanzen sinnvoll, oder gibt es Alternativen?

Diese und andere Fragen beantworte ich in meinem neuen Vortrag "Lebendige Gärten am Meer". Von der Gestaltung, Pflanzung bis hin zur Pflege führe ich meine Zuhörer durch die spannende Welt der ökologisch wertvollen und schönen Gärten. Mein Ziel ist es, im windstarken Norden schöne und pflegbare Gärten für Mensch und Tier zu schaffen.

Haben Sie Interesse an einem Vortrag? Sprechen Sie mich gern an! Ich würde mich freuen!

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